
Friedrich Merz steht vor gewaltigen Aufgaben. Während Trump und Putin die alte Weltordnung zerstören, droht die AfD die politische Mitte in Deutschland zu sprengen. Der neue Bundeskanzler will ganz anders regieren als die abgewählte Ampel-Koalition. Dabei sind die Herausforderungen, an denen die Ampel krachend gescheitert ist, dieselben geblieben: Wirtschaftskrise, Klimawandel, Migration und Aufrüstung der Bundeswehr. Ist Friedrich Merz, der bislang keine Regierungserfahrung hat seiner Aufgabe gewachsen? Und was muss er aus dem Desaster der Ampel lernen, um die vielleicht letzte Chance zu nutzen, unsere Demokratie vor dem endgültigen Aufstieg der extremen Rechten zu bewahren? Robin Alexander ist stellvertretender Chefredakteur Politik der „Welt“. Zuvor war er u.a. bei der „taz“. 2013 wurde er mit dem renommierten Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet. Die Zugangsdaten werden Ihnen nach der Anmeldung zugeschickt.
Dass die bislang geltende Weltordnung an ihr Ende gekommen ist, zeigt sich nicht nur an zunehmenden Kriegen und Eskalationen, sondern auch an sich verschärfenden Handelskonflikten – am dramatischsten und weitreichendsten zwischen China und den USA, vor allem aber mit Russland. In dem Vortrag zeigt der Wirtschaftshistoriker Professor Werner Plumpe, wie die Geschichte immer schon von wirtschaftlichen Rivalitäten geprägt war, die nicht selten in offene Kriege mündeten – von der Eroberung der Neuen Welt und den Anfängen der Globalisierung über das Zeitalter des Kolonialismus, die Entstehung von Nationalstaaten und die bipolare Weltordnung des Kalten Kriegs bis in die hypervernetzte Welt von heute. Ob Gold, Öl, Baumwolle, Kakao oder Getreide: Die Suche nach lukrativen Rohstoffen zieht sich wie ein Band durch die Jahrhunderte, und immer zeugt sie davon, dass sich ökonomische Interessen auf komplexe Weise mit Fragen nationaler Identität, kulturellen Ideen und machtpolitischen Strategien überlagern. Werner Plumpe lehrte bis 2022 Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Goethe Universität Frankfurt am Main. Zwischen 2008 und 2012 leitete er als Vorsitzender den Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands. Die Zugangsdaten werden Ihnen nach der Anmeldung zugeschickt.
Die Sportorganisatorin Rebekka entführt dich mit ihrem Reisebericht in die Welt der Beduinen. Tauche ein in die erholsame Ruhe der Sahara und erlebe unterschiedliche Wüstenbilder und -videos mit Kamelen, Dromedaren und Lagerfeuerromantik. Beim Wüstentrekking erlebt man die unendliche Weite der Sahara, die unbeschreibliche Ruhe der Wüste und das familiäre und spaßige Zusammensein mit der Gruppe und den Kamelführern. Während der Reise erfährt Rebekka die bedingungslose Gastfreundschaft der Araber. Zu Fuß oder auf dem Kamelrücken reitend geht es durch die tunesische Wüste. Bei Einbruch der Dunkelheit sitzt man gemeinsam am Lagerfeuer und genießt das wunderbar zubereitete Essen. Die Landschaften in der Wüste wechseln sich ständig ab und bringen unterschiedliche Bilder hervor. In einem knapp 90-minütigen Reisebericht nimmt Rebekka dich mit auf einen Wüstentrip der ganz besonderen Art: „Ich reise seit neun Jahren jedes Jahr aufs Neue in die Sahara, immer mit Habib und seiner Familie, zu der sich seitdem eine echte Freundschaft entwickelt hat. Jedes Mal, wenn wir aus der Wüste wieder nach Douz kommen, bereitet uns Mbaka, Habibs Frau, eine köstliche kleine Mahlzeit und heißt uns mit Tee willkommen. Auch Habibs Söhne freuen sich immer, wenn wir da sind. In der Wüste selbst werden wir von Habibs Brüdern oder anderen Verwanden begleitet, die sich um das Essen, das Packen und um die Kamele kümmern. Schon als Kind war es mein Traum, einmal in die Wüste zu fahren. Aber eben nicht als 'Touristin' sondern mit einer Familie, die dort aufgewachsen ist und die Wüste wirklich kennt. Und so ist es mit Habib: einfach, herzlich, authentisch.“ Rebekka organisiert diese Reisen gern auch für andere Menschen, die es in die Wüste zieht.
Mit ihrer ungeheuren Einbildungskraft haben die Menschen in den Sternen ihre ältesten Kunstwerke geschaffen und dadurch ihre Kulturen dargestellt. In diesem Vortrag werden Sternenhimmel aus verschiedenen Kulturen, Zeiten und Kontinenten vorgestellt: von den Alten Ägyptern bis zu den australischen Aborigines, aus China, Indien und Tahiti, von den Inuit, Buschleuten und den Tuareg. Unser Großer Wagen war für die Maya ein göttlicher Papagei, für die Inka der einbeinige Gott des Gewitters, für die Inuit ein Elch, für die Araber eine Totenbahre. Die Sternbilder dienten jeder Kultur als «Bilderbuch» ihrer Götter, Helden, Tiere, Pflanzen und wichtigsten Objekte, deren Bedeutung die Sternsagen erzählen. Sie waren damit jeweils aufs engste mit den eigenen Schöpfungsmythen verknüpft. Raoul Schrott nimmt uns im Vortrag mit auf eine Welt- und Zeitreise zu historischen und indigenen Kulturen, um uns von ihren Sternenhimmeln und deren unterschiedliche Bedeutungen und Funktionen zu erzählen. Raoul Schrott studierte Literatur- und Sprachwissenschaft in Innsbruck, Norwich, Paris und Berlin, arbeitete 1986/87 als letzter Sekretär für Philippe Soupault in Paris und als Universitätslektor in Neapel. Sein lyrisches und erzählerisches Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Die Zugangsdaten werden Ihnen nach der Anmeldung zugeschickt.
Darf Hoffnung heute eigentlich noch als Quelle der Kraft gelten oder ist sie nicht viel mehr eine Flucht vor der Realität? Ist sie Tugend oder Torheit? Jonas Grethlein untersucht in diesem Vortrag 2500 Jahre Geschichte der Hoffnung. Er führt vor Augen, wie Menschen zu allen Zeiten darum rangen, eine ihnen unverfügbare Zukunft zu bewältigen, und zeigt neben den mannigfaltigen Formen des Hoffens auch seine Bedeutung in der Gegenwart auf. So erhellt er das Wesen der Hoffnung als Weltverhältnis, beschreibt, wie sie entstehen, worauf sie sich richten und worin sie gründen kann. Jonas Grethlein lehrt Klassische Philologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Er ist Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und Träger des Gottfried Wilhelm Leibniz-Preises 2024. Die Zugangsdaten werden Ihnen nach der Anmeldung zugeschickt.
Die Autorin Claudia Lux liest aus ihrem neuen Kurzgeschichtenband „Hamids Träume – Geschichten von nebenan und anderswo“. Im Mittelpunkt steht die titelgebende Geschichte über Hamid, der einst Lehrer im Iran war und heute in Hamburg an einem Straßenstand Kleidung verkauft. Seine Heimatstadt Hamadan ist bekannt für ihre hochwertigen Stoffe – doch dort müssen sich Frauen verhüllen. Für seine Farah wünscht sich Hamid ein freies Leben – und träumt von Freiheit für alle Menschen. Neben Hamid kommen weitere bewegende Figuren zu Wort: Tilly, die noch vor Beginn des Massentourismus allein in die Türkei reist. Oma Vera, die als Deutsche aus Estland nach Sibirien deportiert wurde und in Deutschland ein neues, bescheidenes Glück gefunden hat. Und da sind noch Savannen, Schluchten und ein reißender Bach – Erinnerungen an eine Kindheit voller Fantasie im Garten der Großeltern. Freuen Sie sich auf einen unterhaltsamen und nachdenklichen Abend mit „Geschichten von nebenan und anderswo“. Claudia Lux, promovierte Historikerin, verwebt in ihren Texten individuelle Lebensgeschichten mit historischen Ereignissen. Sie zeigt, dass Freiheit, Selbstbestimmung und Demokratie keine Selbstverständlichkeiten sind – sondern Werte, die immer wieder neu erkämpft und geschützt werden müssen. Die Autorin gibt Einblicke in ihre schriftstellerische Arbeit: Wie sie Figuren entwickelt, ihre Geschichten recherchiert und ihre Themen auswählt. Die Gesprächslesung bietet auch Raum für Austausch – sowohl mit der Autorin als auch unter den Gästen. Am Ende dieses Abends sollen alle inspiriert nach Hause gehen – und vielleicht eine „einfache“ Lebensgeschichte mit anderen Augen sehen.
Der deutsche Bauernkrieg war der größte Volksaufstand in Westeuropa vor der Französischen Revolution. Die Menschen waren wütend darüber, dass die Grundherren das Eigentum an den natürlichen Ressourcen, dem Wasser oder dem Gemeindeland für sich beanspruchte, obwohl dieses zu Gottes Schöpfung und damit allen Menschen gehörten. Lyndal Roper zeigt in ihrem Vortrag, dass die Utopie der Bauern und ihr Blick auf die Natur und ihre Ressourcen uns näher sind, als wir glauben. Lyndal Roper ist “Regius Professor of History” in Oxford. Sie ist Expertin für die Geschichte der Reformation und der Frühen Neuzeit in Deutschland. 2016 wurde sie mit dem Gerda Henkel Preis ausgezeichnet. In Kooperation mit der Gerda Henkel Stiftung Die Zugangsdaten werden Ihnen nach der Anmeldung zugeschickt.
Im ersten Teil wird die Grundnorm der seit 1945 geltenden Völkerrechtsordnung, das Verbot der Anwendung militärischer Gewalt in den internationalen Beziehungen, vor ihrem historischen Hintergrund und in ihrem heute maßgeblichen systematischen Zusammenhang entfaltet. Im zweiten Teil werden die aktuellen politischen Herausforderungen des Völkerrechts der Friedenssicherung und dessen denkbare Zukunftsperspektiven in den Blick genommen. Im Anschluss besteht die Gelegenheit zur Diskussion. Claus Kreß ist Professor für Strafrecht und Völkerrecht an der Universität zu Köln. 2019 wurde er zum Richter ad hoc am Internationalen Gerichtshof in Den Haag ernannt. Seit 2021 ist er Sonderberater des Anklägers des Internationalen Strafgerichtshofs zum Verbrechen der Aggression. Er ist Mitglied der Leopoldina und Life Member des Clare Hall College der Universität Cambridge. Die Zugangsdaten werden Ihnen nach der Anmeldung zugeschickt.
Von „All mein Gedanken, die ich hab‘“ bis „Er gehört zu mir“: mit Liebesliedern durch die Zeit Duo Dreiklang, bestehend als Christiane und Claudia Lux, bieten mit Gesang und Klavier ein kurzweiliges Gesprächskonzert, das bei einem Minnelied aus dem Jahr 1460 beginnt und bis weit in die Schlager der 80er Jahre reicht. Wer mag, kann bei den Schlagern auch gern mitsingen!
Die Gegenwart erlebt eine menschheitsgeschichtlich einmalige Massenproduktion und grenzenlosen Verbreitung von Bildern. Aber was ist ein gutes oder schlechtes, wahrhaftiges oder trügerisches Bild? Diese Frage ist keineswegs neu. So war die Geschichte der christlichen Kunst bestimmt von der Spannung zwischen einem hochkreativen Bilderkult und einer scharfen Bildkritik. Daraus lässt sich für die Gegenwart lernen. Johann Hinrich Claussen ist Kulturbeauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland. 2024 hat er mit dem Buch „Gottesbilder“ eine vielbeachtete Geschichte der christlichen Kunst veröffentlicht. Die Zugangsdaten werden Ihnen nach der Anmeldung zugeschickt.
In Zeiten der Globalisierung sind Weltsprachen wie Englisch oder Chinesisch ein gängiges Thema, aber die erste eigentliche Weltsprache ist heute, wenn überhaupt, nur noch ein exotischer Name, obwohl sie immer noch gesprochen wird: Aramäisch. Unter den Weltsprachen ist Aramäisch ein Sonderfall, weil mit ihm das persische Großreich um die Mitte des ersten Jahrtausends v.Chr. Sprache und Schrift eines politisch wenig bedeutenden Gebietes gleichsam adoptiert und durch die imperiale Verwaltung zu einem maßgeblichen Kulturträger von Ägypten bis Indien erhoben hat. In mächtigen Netzen von Beamten und Schreibern prägte es sodann Politik, Recht, Literatur und Religion der Alten Welt. In Weltreligionen wie dem Judentum, dem Christentum und dem Islam lebt dieses "Weltreich der Schreiber" bis in die Gegenwart weiter. Der Vortrag führt durch die dreitausendjährige Geschichte des Aramäischen und nennt die wesentlichen Gründe für seinen Erfolg. Holger Gzella ist Ordinarius für Alttestamentliche Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er gehört weltweit zu den renommiertesten Experten für die aramäische Sprache, hatte von 2005 bis 2019 den Lehrstuhl für Hebräisch und Aramäisch an der Universität Leiden inne und ist Ordentliches Mitglied der Academia Europaea sowie der Königlich-Niederländischen Akademie der Wissenschaften. Die Zugangsdaten werden Ihnen nach der Anmeldung zugeschickt.
Die Autorin Claudia Lux, promovierte Historikerin, möchte mit ihren Geschichten auch immer ein Stück Geschichte erzählen: über eine individuelle Geschichte auch etwas die Geschichte eines Landes, einer Region oder einer Zeit. Dabei ist es ihr besonders wichtig aufzuzeigen, dass Freiheit, Selbstbestimmung und Demokratie keine Selbstverständlichkeiten sind, die mit Hilfe von Vielen bewahrt werden und manchmal auch wieder neu errungen werden müssen. Mit spannenden Texten möchte sie mit ihrem Publikum ins Gespräch kommen, Fragen zum wahren Hintergrund ihrer literarischen Figuren beantworten und mehr über die Zeitumstände erläutern, in denen ihre Geschichten spielen. Sie erzählt von ihrer Arbeit als Schriftstellerin, wie sie ihre Figuren entwickelt, verfremdet, ihnen nachspürt… Auch wird Raum gegeben, dass die Gäste dieser Gesprächslesung mit einander ins Gespräch kommen. Am Ende des Abends sollen alle mit neuen Eindrücken inspiriert nach Hause gehen und womöglich eine „einfache“ Lebensgeschichte mit anderen Augen sehen.
Der 15. März 1848, Beginn des Freiheitskampfes gegen die Gewaltherrschaft der Habsburger, gilt als Geburtstag des modernen Ungarn. Heute denken Ungarn in aller Welt an diesem Tag auch an die Revolution gegen die stalinistische Diktatur im Oktober 1956, die viele Todesopfer forderte und eine große Flüchtlingswelle ins westliche Ausland nach sich zog. Unter den Flüchtlingen waren überwiegend Kinder, von ihren Eltern fortgeschickt ins freie Österreich. Das erste Loch im Eisernen Vorhang entstand im Frühsommer 1989, als die ungarische Regierung sich entschloß, die Grenze nach Österreich zu öffnen. Damit wurde der Flüchtlingsstrom der DDR-Bürger in den freien Teil Europas ermöglicht. Der 15. März 1848, Beginn des Freiheitskampfes gegen die Gewaltherrschaft der Habsburger, gilt als Geburtstag des modernen Ungarn. Heute denken Ungarn in aller Welt an diesem Tag auch an die Revolution gegen die stalinistische Diktatur im Oktober 1956, die viele Todesopfer forderte und eine große Flüchtlingswelle ins westliche Ausland nach sich zog. Das erste Loch im Eisernen Vorhang entstand im Frühsommer 1989, als die ungarische Regierung sich entschloss, die Grenze nach Österreich zu öffnen. Damit wurde der Flüchtlingsstrom der DDR-Bürger in den freien Teil Europas ermöglicht.